Dem Hautpilz keine Chance geben

Hohe Hygienestandards bei Innungsbetrieben

REGION. In Deutschland breitet sich der hochansteckende Hautpilz Trichophyton tonsurans, auch als „Ringerpilz“ bekannt derzeit verstärkt aus. Experten sprechen bereits von einer europaweiten Epidemie. Vor allem seien junge Männer mit Fade Cuts oder Undercuts, wie sie derzeit im Trend liegen, betroffen. Die Uniklinik in Tübingen gibt an, dass etwa 80 Prozent der betroffenen Patienten Barbershops besuchen würden.

Wie das zusammenhängen kann, beschreibt Guido Wirtz vom Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland: „Das Problem bei den Barbershops scheint zu sein, dass einige die Hygiene nicht so wichtig nehmen. Das liegt auch daran, dass sie eine andere Preisstruktur haben und in kurzer Zeit viel mehr Kunden bedienen müssen.“ Wirtz will die Kunden in ihrem eigenen Interesse sensibilisieren. „Bei Innungsfriseuren liegt ein hoher Hygienestandard vor. Die Desinfektion von Arbeitsgeräten wie Scherköpfen oder Klingen nach jedem Kunden ist kein individueller Anspruch, sondern alleine schon über die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) strikt geregelt. So wird eine Ansteckung mit dem Hautpilz verhindert. Der Besuch beim Innungsfriseur ist hygienisch unbedenklich, sicher und zudem entspannend. Preis hat halt auch etwas mit Leistung zu tun.“

Dabei betont Wirtz aber auch, dass natürlich nicht alle Barbershops hier in den Fokus gerückt werden können, die Recherche von betroffenen Personen aber eine deutliche Sprache sprechen. „Wer eine juckende, schuppende Kopfhaut hat und sich im Nacken auffällige rote Flecken bilden, der sollte zeitnah einen Hautarzt aufsuchen, denn im schlimmsten Fall kann Haarausfall folgen.“

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